WEITERBILDUNG VON FACHLEUTEN FÜR FACHLEUTE

FORUM KINDERSPRACHE

Das Forum Kindersprache wurde von Thorsten Lindenmeyer und Dr. Henning Rosenkötter, dem ehemaligen Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums Ludwigsburg 2006 ins Leben gerufen.

Seitdem organisieren und veranstalten wir ein- bis zweimal im Jahr Fortbildungstage rund um das Thema Sprachentwicklung. Diese Weiterbildungen richten sich an alle, die sich mit der Sprachentwicklung von Kindern beschäftigen oder berufliche Berührungspunkte mit diesem Thema aufweisen.

Die Veranstaltungen besitzen einen interdisziplinären Charakter. Logopäden, Ärzte, Pädagogen sind als Teilnehmer eingeladen, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren, Wissen aus ihren Disziplinen weiterzugeben und neben dem fachlichem Austausch das persönliche Kennenlernen zu fördern.

AKTUELLES SEMINAR

INFORMATION UND ANMELDUNG

Forum Kindersprache 2024
Barbara Zollinger und die Entdeckung der Sprache

Dr. Barbara Zollinger, Barbara Vischer, Kathrin Hohl, Susanne Mathieu, Eva Graf, Stefanie Fisch, Claudia Dürmüller

Freitag, 26.01.2024

Dr. Barbara Zollinger
Die Triade und ihre Bedeutung für die Abklärung, Therapie und Beratung
im Konzept der Entwicklungspsychologischen Sprachtherapie

Freitag, 26.01.2024, 09.45 Uhr bis 11.00 Uhr

Barbara Vischer
Vom Turn-Taking zum Dialog – Frühe pragmatisch-kommunikative Kompetenzen

Freitag, 26.01.2024, 11.30 Uhr bis 12.45 Uhr

Kathrin Hohl
Zwillinge – Besonderheiten im frühen Spracherwerb

Freitag, 26.01.2024, 13.45 Uhr bis 15.00 Uhr

Susanne Mathieu
Keeping the child in mind – Mentalisieren in der frühen Sprachtherapie

Freitag, 26.01.2024, 15.30 Uhr bis 16.45 Uhr

Samstag, 27.01.2024

Eva Graf
Entwicklungspsychologische Sprachtherapie – auch bei Kindern mit Autismusverdacht

Samstag, 27.01.2024, 09.00 Uhr bis 10.15 Uhr

Stefanie Fisch
Logopädische Therapiegruppen

Samstag, 27.01.2024, 10.45 Uhr bis 12.00 Uhr

Claudia Dürmüller
Jetzt braucht sie das Tablet nur noch zwei Stunden pro Tag – Mediennutzung von Kindern mit Sprachentwicklungsauffälligkeiten
Samstag, 27.01.2024, 13.00 Uhr bis 14.15 Uhr

Dr. Barbara Zollinger
Zusammenfassung vor dem Hintergrund der Triade, Ausblick und Diskussion

Samstag, 27.01.2024, 14.45 Uhr bis 16.00 Uhr

14 Fortbildungspunkte
Für ÄrztInnen und approbierte PsychologInnen werden die Fortbildungspunkte
analog den Richtlinien der Ärztekammer beantragt. Für LogopädInnen werden analog
des Versorgungsvertrags die Fortbildungspunkte ausgewiesen.

Seminargebühr: 280 EUR

Dr. Barbara Zollinger

Die Triade und ihre Bedeutung für die Abklärung, Therapie und Beratung im Konzept der Entwicklungspsychologischen Sprachtherapie
Die Triade als Beziehung zwischen Dreien prägt von Anfang an unser Leben. Sie verbindet und trennt zugleich und eröffnet die Welt der Möglichkeiten. Eine besondere Rolle spielt das Triadische im Rahmen des Spracherwerbs und für die Dynamik früher Spracherwerbsstörungen.
Die Darstellung dieser Thematik bildet den ersten Teil des Vortrags.
Im zweiten Teil wird das TRI, ein Instrument zur Erfassung triadischer Beziehungen im Rahmen einer logopädischen Abklärung vorgestellt.
Im dritten Teil wird aufgezeigt, wie triadische Prozesse in der frühen Sprachtherapie eingeleitet, aufgebaut und unterstützt werden können.
Zum Abschluss werden die wichtigsten Elemente eines triadischen Beratungskonzeptes vorgestellt.

Dr. Barbara Zollinger, Dr. phil., dipl. Logopädin
1977 Diplom in Logopädie an der Universität Friboug/CH
1977-80 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Studium der Entwicklungspsychologie, Philosophie und Heilpädagogik an der Universität Fribourg/CH mit Lizentiat (1980)
1980-1994 Logopädin an verschiedenen neuro- und kinderpsychiatrischen Universitätskliniken in Rom, Zürich und Basel
Seit 1980 Vortrags- und Fortbildungstätigkeit im In- und Ausland
1983-84, 1989-90, 1992-94 Forschungsprojekte unterstützt durch den Schweizerischen Nationalfonds für wissenschaftliche Forschung
Seit 1983 Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen
1985 Doktorat an der Universität Fribourg/CH
1994 Gründung des Zentrums für kleine Kinder in Winterthur mit Logopädischer Praxis, Forschungs- und Fortbildungsbereich
2006 Gründung der Forschungsgruppe CH. Logopädie im Frühbereich
2007 Auszeichnung der Dr. Hedwig-Stauffer-Stiftung in Anerkennung der großen Verdienste um eine ganzheitliche Erfassung, Diagnostik und Therapie von Sprachentwicklungsstörungen im Kleinkindalter
2019 Pensionierung als Logopädin am Zentrum für kleine Kinder, weitere Tätigkeit als Dozentin und Supervisorin an verschiedenen Institutionen im In- und Ausland

 

Barbara Vischer

Vom Turn-Taking zum Dialog
Frühe pragmatisch-kommunikative Kompetenzen
Ab der Geburt interpretieren Eltern Verhaltensweisen von Säuglingen als Mitteilungen. «So hungrig bist du. Du möchtest sofort trinken.» So entdecken Babys im Rahmen ihrer frühen Bindungserfahrungen die kommunikative Funktion von Sprache. Damit Kinder erfolgreiche Interaktionen erfahren, brauchen sie gute pragmatisch-kommunikative Kompetenzen. Diese entwickeln sich in den ersten vier Lebensjahren im engen Zusammenhang mit Sprachverstehens- und Spielkompetenzen. Deshalb ist es in der Therapie im Frühbereich wichtig, diesen Fähigkeiten besondere Beachtung zu schenken. Im Vortrag werden relevante Entwicklungsschritte beschrieben. Anhand eines Fallbeispiels werden Schwierigkeiten in den pragmatisch-kommunikativen Fähigkeiten und deren Veränderung im Therapieverlauf beobachtet.

Barbara Vischer, MA. dipl. Logopädin
Barbara Vischer studierte Logopädie in Freiburg/CH, arbeitete am Pädagogischen Zentrum für Hören und Sprache (Münchenbuchsee/BE) und in einer Praxis in Biel. 2016 absolvierte sie an der Uni Konstanz und der PH Thurgau den Master Frühe Kindheit. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die PH St.Gallen in einem Deutschförderprojekt in Kitas.
Seit 2014 ist sie bei mathieu & meister in der Kleinkinderpraxis für Logopädie in Zürich tätig. Sie unterrichtet an der Hochschule für Logopädie in Rorschach und an diversen Weiterbildungsinstitutionen zu frühen Spracherwerbsstörungen. Zudem ist sie im Vorstand der GSEST tätig.

 

Kathrin Hohl

Zwillinge – Besonderheiten im frühen Spracherwerb
Zwillinge zeigen häufiger eine Verzögerung in der Sprachentwicklung als einzelgeborene Kinder. Dabei werden Frühgeburtlichkeit oder Geburtsgebrechen als Ursachen ausgeschossen (Rutter et al. 2003). Viel mehr scheinen die Sprachentwicklungsverzögerungen von Zwillingen in den familiären Interaktionsmustern begründet zu sein, die unweigerlich von den Interaktionsmustern einzelgeborener Kinder abweichen. Dyadische und Triadische Kommunikation sowie deren Qualität und Quantität stellen dabei wichtige Faktoren dar.

Kathrin Hohl, MSc., dipl, Logopädin
Kathrin Hohl, MSc., dipl. Logopädin, schloss ihre Ausbildung zur Logopädin im Jahr 2017 an der Universität Fribourg ab, nachdem sie zuvor ein Bachelorstudium in Anglistik und Deutscher Linguistik (Universität Zürich) absolviert hatte. Die ersten beiden Berufsjahre als Logopädin verbrachte sie am logopädischen Dienst einer Primarschule. Seit 2019 ist sie Logopädin für Vorschulkinder im Alter von 2-5 Jahren in der Praxis für kleine Kinder in Winterthur. 2020 schloss sie den CAS-Zertifikatslehrgang «Spracherwerbsstörungen im Kleinkind- und Vorschulalter» ab. Zwischen 2020 und 2022 absolvierte Kathrin Hohl berufsbegleitend den Masterstudiengang «Speech Difficulties» an der University of Sheffield (GB).

 

Susanne Mathieu

Keeping the child in mind
Mentalisieren in der frühen Sprachtherapie
Die Fähigkeit zu Mentalisieren entwickelt sich sukzessive während den ersten fünf Lebensjahren. Dabei sind die Kinder auf eine sichere Bindung und mentalisierende Erwachsene angewiesen, um die eigene Innenwelt, sowie diejenige des Gegenübers entdecken zu können.
Im Vortrag wird diskutiert, inwiefern das Kind in der Therapie durch eine mentalisierungsbasierte Haltung und Herangehensweise in seiner (Sprach-) Entwicklung unterstützt und das Verständnis der Eltern für ihr Kind und seine Schwierigkeiten verändert werden kann.

Susanne Mathieu, lic. phil., dipl. Logopädin
Susanne Mathieu studierte Logopädie an der Universität Freiburg/CH (Diplom und Lizentiat). Sie ist als Therapeutin und fachliche Leiterin des Teams, in eigener Praxis für Vorschulkinder tätig.
Als Kursleiterin, Dozentin und Supervisorin beschäftigt sie sich seit vielen Jahren mit verschiedenen Themen des frühen Spracherwerbs (Frühtherapie, Sprachverstehen, Grammatik, Stottern). Autorin von Beiträgen in diversen Fachzeitschriften und Büchern. Gründungsmitglied der Forschungsgruppe CH. Logopädie im Frühbereich. Seit 2010 Studienleitung des CAS „Spracherwerbsstörungen im Kleinkind- und Vorschulalter“. Präsidentin der GSEST (Gesellschaft für entwicklungspsychologische Sprachtherapie).

 

Eva Graf

Entwicklungspsychologische Sprachtherapie – auch bei Kindern mit Autismusverdacht
Die in der entwicklungspsychologischen Sprachtherapie zentralen therapeutischen Prinzipien sind in ähnlicher Form auch in Ansätzen für den Zugang und die Behandlung von Kindern mit Autismusspektrumsstörungen enthalten, wie z.B. im DIR-Floortime-Modell (Developmental, Individual-difference, Relationship-based (DIR) bzw. dem PLAY-Ansatz (Play and Language for Autistic Youngsters). Die verschiedenen Ansätze werden in ihren wesentlichen Punkten vorgestellt und der entwicklungspsychologischen Sprachtherapie gegenübergestellt. Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis der Logopädie im Frühbereich werden die therapeutischen Prinzipien veranschaulicht sowie die Zusammenarbeit mit den Eltern thematisiert.

Eva Graf, MA., dipl. Logopädin
Eva Graf ist seit 2001 diplomierte Logopädin. Die frühe Kindheit und die damit verbundenen
Entwicklungsprozesse haben sie von Beginn an interessiert. Deshalb hat sie sich diesbezüglich
weitergebildet (CAS Ausbildung «Spracherwerbsstörungen im Vorschul- und Kindergartenalter», CAS
Ausbildung in «Entwicklungspsychologischen Beratung», MA in Heilpädagogischer Früherziehung).
Sie begleitet sowohl kleine Kinder, wie deren Bezugspersonen in ihrer Funktion als Logopädin und
Heilpädagogische Früherzieherin in Luzern (CH).

 

Stefanie Fisch

Logopädische Therapiegruppen
Bei einigen Kindern ist es nach Einzeltherapiephasen von Bedeutung, dass sie die sprachlichen Kompetenzen und erlernten Strategien mit gleichaltrigen Kindern erproben und anwenden lernen. In logopädischen Therapiegruppen im Frühbereich stehen die sozial-kommunikativen Kompetenzen im Fokus. Im Rahmen dieses Vortrags werden Kriterien für die Gruppenzusammensetzung, therapeutische Ziele und zentrale Techniken anhand von Videobeispielen aus der Praxis vorgestellt.

Stefanie Fisch, dipl. Logopädin
Stefanie Fisch schloss 2006 ihr Studium der Logopädie an der Universität Fribourg (CH) mit dem Diplom ab. Während fünf Jahren arbeitete sie am Zentrum für kleine Kinder in enger Zusammenarbeit mit Barbara Zollinger. 2019 hat sie die logopädische Praxis des Zentrums mit zwei Kolleginnen übernommen. Seit 2022 studiert sie berufsbegleitend im Masterstudiengang Logopädie an der Hochschule für Heilpädagogik in Zürich (CH).

 

Claudia Dürmüller

Jetzt braucht sie das Tablet nur noch zwei Stunden pro Tag – Mediennutzung von Kindern mit Sprachentwicklungsauffälligkeiten
Viele Eltern von kleinen Kindern kommen aufgrund hoher Alltagsanforderungen an ihre Belastungsgrenze. Da können Kinderproramme im Fernsehen oder auf dem Tablet eine willkommene Möglichkeit sein, um etwas Ruhe in den Alltag zu bringen. Einige Eltern gehen auch davon aus, dass diese Programme für ihre Kinder lehrreich und entwicklungsunterstützend sind. In diesem Vortrag wird den Fragen nachgegangen, wie wir die Eltern bezogen auf den Medienkonsum ihres Kindes beraten können und was es braucht, damit ihr Kind entwicklungsfördernde Interaktionserfahrungen machen kann. An einem Fallbeispiel werden mögliche Auswirkungen eines häufigen Gebrauchs des Tablets aufgezeigt und es wird diskutiert, wie wir den dadurch auftauchenden Herausforderungen in der Sprachtherapie begegnen können. 

Claudia Dürmüller, MSc., dipl. Logopädin
Claudia Dürmüller schloss 2006 ihr Studium der Logopädie an der Universität Fribourg (CH) mit dem Diplom ab. Berufsbegleitend absolvierte sie den Masterlehrgang Logopädie, Donauuniversität Krems (A). Während acht Jahren arbeitete sie am Zentrum für kleine Kinder in enger Zusammenarbeit mit Barbara Zollinger. 2019 hat sie die logopädische Praxis des Zentrums mit zwei Kolleginnen übernommen. Zusätzlich gibt sie Fortbildungen im In- und Ausland.

 

Dr. Barbara Zollinger
Zusammenfassung vor dem Hintergrund der Triade, Ausblick und Diskussion.

 



ANMELDEFRIST ABGELAUFEN


KEIN SEMINAR VERPASSEN!

JETZT NEWSLETTER ABONNIEREN!

UNSERE BISHERIGEN VERANSTALTUNGEN

SEMINARE IM ÜBERBLICK

2023 – FORUM KINDERSPRACHE
Sprache und EST

Die Entwicklungspsychologische Sprachtherapie für Kinder im Vorschulalter
Claudia Dürmüller

Das Selbstkonzept von Kindern mit Spracherwerbsstörungen
Claudia Dürmüller

mehr
Die Entwicklungspsychologische Sprachtherapie für Kinder im Vorschulalter

Das theoretische Modell und der sprachentwicklungspsychologische Therapieansatz von Dr. Barbara Zollinger bieten für die logopädisch-sprachtherapeutische Praxis ein bewährtes Instrument für die Abklärung und Therapie von kleinen Kindern.

In diesem Kurs werden die Spiel- und Sprachentwicklung von Kindern thematisiert, die das Symbolspiel und die Bedeutung der Sprache bereits entdeckt haben, aber auch im Vorschulalter Unterstützung in der (Sprach-)entwicklung brauchen. Dabei werden im ersten Teil die Meilensteine in der Spiel- und Sprachentwicklung des 4. bis 6. Lebensjahres aufgezeigt. Darauf aufbauend wird thematisiert, was es in der Diagnostik mit älteren Kindern zu beachten gibt und es werden Möglichkeiten und Ideen für die Therapie von Kindern im Vorschulalter vorgestellt. Die theoretischen Ausführungen werden anhand vieler Videobeispiele aus der Praxis veranschaulicht.

 

Das Selbstkonzept von Kindern mit Spracherwerbsstörungen

In der Arbeit mit Kindern mit Spracherwerbsstörungen kann beobachtet werden, dass sie häufig wenig Vertrauen in sich und in ihre Fähigkeiten haben. Dies zeigt sich beispielsweise in einer Zurückhaltung im Handeln und Sprechen. Wenn ihre Schwierigkeiten thematisiert wer- den, wenden sie sich ab oder scheinen die Schwierigkeiten zu ignorieren. Wenig Selbstvertrauen oder ein negatives Selbstkonzept können den Spracherwerbsprozess hemmen und sogar blockieren.

Neben den Ausführungen zur Theorie des Selbstkonzepts werden anhand von vielen Videobeispielen Möglichkeiten aufgezeigt, wie (sprach-)entwicklungsaffällige Kinder eine sichere Repräsentation ihres Selbst entwickeln, sich als selbstwirksam erleben können und wie ihr Selbstbewusstsein gestärkt werden kann. Zudem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man mit Kindern über ihre Schwierigkeiten sprechen kann.

2022 – FORUM KINDERSPRACHE
Online-Seminar Forum Kindersprache 2022

Sprache und Schule – den Übergang gestalten
Prof. Dr. Marcus Hasselhorn
Prof. (FH) Annette V. Fox-Boyer PhD MSc

mehr
Ob Kinder mit Erfolg ihre schulische Laufbahn beenden werden, lässt sich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit schon an ihrem ersten Schultag prognostizieren. Bildung beginnt also weit vor der Einschulung und dem Übergang von der Kindertagesstätte in die Schule.
Im Forum Kindersprache 2022 wollen wir uns mit den Fähigkeiten beschäftigen, die Kinder für einen längerfristigen Bildungserfolg benötigen. Außerdem wollen wir strategische Überlegungen anstellen, wie diese Fähigkeiten vor allem von Kindern mit Auffälligkeiten durch Förderung und Therapie erworben werden können.

 

 

 

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn

Professor für Psychologie
und Leiter der Abteilung „Bildung und Entwicklung“ am DIPF |
Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.
Vorsitzender der Sprechergruppe des LERN-Netzwerks.

 

 

 

Prof. (FH) Annette V. Fox-Boyer PhD MSc

Prof. (FH) Annette V. Fox-Boyer PhD MSc,
staatlich examinierte Logopädin,
wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität zu Lübeck,
ehemalige Professur für Logopädie an der EUFH-Rostock (2012-2019),
sowie Hochschule Fresenius Idstein/Hamburg (2002-2012).

2021 – FORUM KINDERSPRACHE
Online-Seminar Forum Kindersprache 2021
Katrin Riederer | Dr. Blanca Schäfer

mehr
Katrin Riederer

Katrin Riederer absolvierte ihre Ausbildung zur Logopädin von 1999-2002. Danach arbeitete sie zwei Jahre als Logopädin in einer freien Praxis. 2003 – 2004 war sie als Logopädin an einer Schule zur individuellen Sprachförderung beschäftigt. von 2003 – 2007 war sie als Lehrlogopädin (Fachbereich Kindersprache) an einer Berufsfachschule für Logopädie angestellt. In dieser Zeit schloss sie ein Masterstudium (MSc. In Human Communication Sciences) in Sheffield (GB) und eine pädagogische Zusatzqualifikation für Lehrkräfte an Berufsfachschulen des Gesundheitswesen ab. 2007 – 2011 war Katrin Riederer Mitarbeiterin an der Phillips-Universität Marburg, Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften, Institut für Germanistische Sprachwissenschaften, Arbeitsgruppe Klinische Linguistik. Seit 2008 arbeitet sie als freie Dozentin in der Fort- und Weiterbildung im In- und Ausland. Von 2012 – Mai 2017 war Frau Riederer wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin an der Medical School der Hochschule Fresenius, Fachbereich Gesundheit und Soziales in München. Von 2016 – 2019 arbeitete sie als Schulkreisleitung an der Fachstelle Logopädie der Stadt Zürich. Seit August 2019 ist sie als Teamleitung an der Sprachheilschule Zürich der Stiftung Sprachheilschulen des Kantons Zürich tätig.

Einblick in die frühe Wortschatztherapie

Die frühe Identifikation von Verzögerungen der frühen Sprachentwicklung von Kindern – Late Talker – gewinnt immer mehr an Bedeutung in der sprachtherapeutischen Praxis. Trotz intensiver Forschung zu Late Talker, stellen sich im Praxisalltag immer wieder verschiedene Fragen: wie kann man solche kleinen Kinder diagnostizieren? Welche Aspekte sollten bei der Therapie eingebaut werden? Einführend wird ein Überblick über den physiologischen Spracherwerb aufgezeigt. Aufbauend auf dieser Grundlage werden gemeinsam mögliche sprachliche Abweichungen diskutiert und wichtige Aspekte bei der Diagnostikplanung dargestellt. Abschließend werden verschiedene Interventionsmethoden zum frühen Wortschatzaufbau vorgestellt. Fokussiert werden fachpraktische Beispiele aus den Materialien zur Wortschatztherapie nach PLAN (Siegmüller & Kauschke, 2016).

 

 

 

Dr. Blanca Schäfer

Dr. Blanca Schäfer schloss ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Logopädin 2000 an der Schule für Logopädie an der Philipps-Universität in Marburg ab. Zwischen 2000 und 2004 studierte sie Lehr- und Forschungslogopädie an der RWTH-Aachen und arbeitete gleichzeitig in einer logopädischen Praxis mit dem Schwerpunkt Kindersprache. Darauf folgte an der University of Sheffield (England) eine Lehrtätigkeit und Promotion zum Thema Phonologische Bewusstheit im Vorschulalter. Zwischen 2009 und 2010 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Newcastle University (England) und wirkte an der Überarbeitung und Re-Standardisierung der New Reynell Developmental Language Scales mit. Darauf folgten 2 Jahre an der Hochschule Fresenius Hamburg als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Professorin mit den Themenschwerpunkten Prävention und Behandlung von Lese-Rechtschreibstörungen und evidenzbasiertes Arbeiten. Parallel arbeitete sie als freiberufliche Logopädin. Zurück in England arbeitete sie für zwei Jahre als Postdoctoral Research Associate an einem Projekt zur Evaluation eines Sprachförderprogramms im Vorschulalter, ein Jahr als Visiting Lecturer an der University of Chester und schließlich zwischen 2015 und 2018 als Lecturer an der University of Sheffield. Sie zog 2018 mit ihrer Familie zurück nach Deutschland und ist momentan als freiberufliche Logopädin und Seminarleiterin tätig.

Warum passt der Schal zum Wal? Phonologische Bewusstheit im Kindergarten– und Vorschulalter

Hintergrund

Phonologische Bewusstheit (PhB) bezeichnet ein komplexes Konstrukt. Es wird definiert als die Fähigkeit eines Individuums, die phonologische Struktur eines Wortes unabhängig von dessen Bedeutung wahrzunehmen, zu analysieren und zu manipulieren. Die Entwicklung der PhB erscheint bereits im Vorschulalter u. a. für den Phonologieerwerb und den nachfolgenden Lese-Rechtschreib-Erwerb von großer Bedeutung. Kinder mit Sprach- und Sprechauffälligkeiten zeigen z. B. schwächere Leistungen in PhB-Aufgaben. PhB kann bereits im Vorschulalter gefördert werden. Jedoch profitieren sprachauffällige Kinder wenig von einer PhB-Gruppenförderung und benötigen eine individuelle Intervention. Defizite in der PhB sollten daher frühzeitig diagnostiziert und gezielt gefördert werden.

Seminarbeschreibung

Das Seminar beschäftigt sich sowohl mit dem theoretischen Konstrukt als auch mit der Entwicklung der PhB im Kindergarten- und Vorschulalter. Außerdem wird die Bedeutung der PhB für unterschiedliche Aspekte der Sprach- und Schriftsprachentwicklung thematisiert. Des Weiteren wird die Differentialdiagnostik der PhB anhand konkreter Fallbeispiele und des Tests für Phonologische Bewusstheitsfähigkeiten (TPB, Fricke & Schäfer, 2008) dargestellt und besprochen. Es wird zudem diskutiert, wie Diagnostikergebnisse in der Therapieplanung berücksichtigt und umgesetzt werden können. Abschließend werden mögliche Therapieansätze und -materialien vorgestellt.